Thema des Tages

16-09-2019 08:20

"Zwiebellook" im Spätsommer!

Der Herbst kommt mit seinen Begleiterscheinungen zumindest
Übergangsweise. Eihergehend muss auch der Kleiderschrank mal wieder
umsortiert werden. Frische Nächte stehen teilweise in Kontrast du
warmen Tagen, zudem fegt regional der Wind den Regen über das Land.


Normalerweise sind die Übergangsjahreszeiten Frühling und Herbst
bekannt für einen großen Tagesgang der Temperaturen.

Auch derzeit befinden wir uns kalendarisch noch im Sommer, doch das
Wetter mutet diese Woche eher wie Herbst an. Tiefstwerte verbreitet
zwischen 9 und 2 Grad folgen vielerorts Höchstwerte zwischen 14 und
20 Grad. Besonders groß ist der Temperaturunterschied im Südwesten
und Süden, wo die Sonne die Temperaturen tagsüber gen 20 Grad treibt,
während nach nächtlichem Auskühlen morgens bei Werten im unteren
einstelligen Bereich häufig feuchtkühles Wetter vorherrscht. Die
Temperaturspanne von 8 bis 14 Grad sorgt dort schließlich für das
Problem bei der Kleidungswahl. Insgesamt ist diese Kombination von
"feuchtkühl" zu "sonnig und warm" zudem förderlich für
Erkältungskrankheiten. Im Nordosten ist die Temperaturdifferenz
aufgrund der Bewölkung zwar nicht ganz so groß, dafür muss die
Bekleidung dort teilweise wind- und regenfest sein. Abhilfe kann der
von einer Zwiebel inspirierte Kleidungslook aus mehreren Schichten,
der sogenannte "Zwiebellook", schaffen. Allerdings muss dieser je
nach Region unterschiedlich interpretiert werden.

Typischerweise empfiehlt es ich direkt auf der Haut, als unterste
Schicht, keine Wolle oder Baumwolle zu tragen. Im Vergleich zu
anderen Naturfasern, wie beispielsweise Seide, nimmt die Baumwolle
sehr viel Feuchtigkeit auf, ohne sie wieder abzugeben. Die Nässe
bleibt schließlich auf der Haut und kühlt diese aus. Die Folge kann
dann eine Erkältung sein. Idealerweise sollte die erste
Kleidungsschicht ein Funktionsunterhemd sein. Darüber sollte ein
T-Shirt oder Longsleeve folgen. Ein hochgeschlossener Cardigan oder
Rollkragenpullover verhindert als dritte Schicht, dass kalte Luft am
Halsausschnitt eindringen kann. Den Zwiebellook abschließen sollte
dann eine Jacke aus atmungsaktivem, aber wasserabweisendem Material,
die auch vor kaltem Wind Schutz bietet. Als klassischer Regenmantel
kann zusätzlich ein Trenchcoat dienen. Steigt tagsüber dann die
Temperatur an oder betritt man einen wärmeren und trockenen Raum,
können je nach Bedarf die obersten Kleidungsschichten abgelegt
werden.

Grundsätzlich bleiben die Temperaturdifferenzen zwischen Tag und
Nacht wohl über das kommende Wochenende hinweg erhalten. Zwar werden
die Nächte am Wochenende etwas milder, gleichzeitig legen aber auch
die Werte am Tag wieder etwas zu. Während morgens schon eine
Winterjacke sinnvoll sein kann, reicht am Nachmittag bei Sonnenschein
teilweise schon ein T-Shirt aus. Aber Achtung, wenn die Sonne flacher
steht und schließlich hinter dem Horizont verschwindet, sinken die
Temperaturen rasch wieder ab.

Dipl.-Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 16.09.2019

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