S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 19.05.2016 um 10.30 UTC



Am Wochenende frühsommerlich warm. Zum Montag mit Gewittern deutliche Abkühlung
und weiter wechselhaft.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 26.05.2016


Zu Beginn der Mittelfrist am kommenden Sonntag liegen wir vorderseitig eines
Tiefs über Schottland im Zustrom warmer bis sehr warmer Luft aus dem
Mittelmeerraum. Verbreitet steigen die Temperaturen auf 25 Grad oder darüber.
Die Kaltfront des Tiefs greift im Tagesverlauf auf den Westen über und überquert
bis in die Nacht zum Montag große Teile Deutschland nach Osten. Dabei sind zum
Teil kräftige Gewitter zu erwarten, lokal sind auch Unwetter möglich.
Am Montag und Dienstag verlagert sich der Schwerpunkt des tiefen Luftdrucks nach
Osteuropa, von wo aus sich aber eine Rinne in die Gebiete östlich der Elbe
erstreckt. Dort wird auch die warme und labile Luftmasse nicht ausgeräumt,
während sich ansonsten nach dem Luftmassenwechsel in frischer Meeresluft das
Wetter kühl und wechselhaft gestaltet.

Zur Wochenmitte beruhigt sich das Wetter etwas, in dem wir vorübergehend an die
Südflanke eines Hochs über dem Nordmeer gelangen. Feuchtereste in 700 hPa und
eine flache Tiefdruckrinne am Boden über Süddeutschland deuten aber weiter eine
leichte Unbeständigkeit an. Vor allem in den Süden gelangt wieder etwas wärmere
Luft von Südwesten her.

Am Donnerstag verschiebt sich die Rinne und mit ihr die etwas wärmere Luftmasse
noch leicht nach Norden. Um die antizyklonal gekrümmte Höhenströmung laufen
kurzwellige Tröge nach Osten ab, die zeitweise Hebungsantriebe und entsprechende
Bewölkung und Niederschläge generieren können.

In der erweiterten Mittelfrist dringt vorderseitig eines Tiefs über Westeuropa
warme und feuchte Luft in die Südwesthälfte, während in die Nordosthälfte am
Südrand hohen Druckes über Skandinavien kühlere und trocknere Luft strömt. Damit
sind im Süden auch wieder frühsommerliche Temperaturen denkbar.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des europäischen Modells lässt diesmal wieder etwas zu wünschen
übrig. Schon zu Beginn wird die Passage der Kaltfront am kommenden Sonntag immer
wieder etwas nach hinten verschoben. Die nachfolgende Abkühlung hatten auch die
Vorläufe im Programm, allerdings mit leicht geändertem Szenario. Die warme Luft
wird in der aktuellen Simulation nicht aus dem Nordosten verdrängt. Obwohl es
auch in den Vorläufen danach den Trend zur leichten Erholung der Temperaturen
gab, wurde dies doch anders simuliert. Damit ist der aktuelle Lauf sicher
brauchbar, obwohl die Konsistenz nicht unbedingt als gut bezeichnet werden kann.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Auch wenn natürlich Unterschiede zwischen den diversen Modellen bestehen, werden
zunächst keine grundsätzlich anderen Szenarien angeboten. GFS und LFPW
simulieren die Kaltfrontpassage am Sonntag noch langsamer als ECMWF, das sich
darin auf einer Linie mit ICON befindet. Gute Chancen also für einen sehr warmen
Sonntag in großen Landesteilen. Danach flutet die kältere Meeresluft auch nach
den anderen globalen Modellen Deutschland.
Zum Ende der Mittelfrist ergeben sich dann größere Unterschiede. Während uns GFS
in einer südlichen Höhenströmung sieht, vor einem Höhentief bei Irland, zeigt
ICON bei uns noch eine nördliche am Rand eines Troges über Osteuropa. Dennoch
ist die gesamte Konfiguration nicht unähnlich, bei GFS ist sie gegenüber ICON
nur nach Osten hin verschoben.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Ensembles stützen die Aussagen des operationellen Laufs. In der Offenbacher
Rauchfahne verlaufen die Kurven der Ensembles zunähst eng gebündelt und erst
nach Wochenwechsel, vor allem zur nächsten Wochenmitte wird der Spread größer.
Der Verlauf folgt dem des Hauptlaufs. Nach einer deutlichen Erwärmung am
Wochenende folgt in der nächsten Woche zunächst ein markanter Rückgang, während
sich die Temperaturen dann im weiteren Verlauf wieder "erholen". Vor allem von
Sonntag bis Dienstag gibt es kräftige Niederschlagssignale. Die Ensembles des
GFS sehen ähnlich aus.
Von der Clusterung werden bis +168h 3 Cluster angeboten, mit dem operationellen
lauf in Cluster 1, 25 Member. Allen Clustern ist gemein, dass sie dem hohen
Druck über Nordeuropa einen Trog vor dem europäischen Kontinent gegenüber
stellen. Die Aussagen für Mitteleuropa unterscheiden sich aber nur leicht.
Danach nimmt die Unsicherheit zu. Es werden in der erweiterten Mittelfrist 5
Cluster gebildet, die von einer Südwestlage über einen Trog bis hin zu einem
kräftigen Rücken viel für Mitteleuropa zulassen.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Neben den Temperaturabweichungen, die am Wochenende einen deutlichen Ausschlag
nach oben zeigen, liefert EFI Hinweise auf stärkeren Regen am Montag im
Südosten, vor allem im östlichen Mittelgebirgsraum und an den Alpen. Darüber
hinaus sind mit Durchzug der Kaltfront von Sonntag zum Montag kräftige Gewitter
nicht unwahrscheinlich. Unwetter sind dabei möglich, nicht nur durch Starkregen,
auch Hagel und Sturmböen sind möglich.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mos Mix, ECM, ECM EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Bernd Zeuschner