DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

25-05-2017 09:00
SXEU31 DWAV 250800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 25.05.2017 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
Übergang von NWa zu HM
Keine markanten Wettererscheinungen.

Synoptische Entwicklung bis Samstag 24 UTC
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Donnerstag... Auf der Vorderseite eines kräftigen Höhenrückens mit Achse über
den Britischen Inseln hat sich ein Hochdruckgebiet vor Holland gebildet, das
zusammen mit dem Rücken sehr langsam ostwärts zieht. Dabei strömt von Nordwesten
her Meeresluft nach Deutschland, die unterhalb einer Absinkinversion einige
SC-Felder zu uns bringt. Einzelne Schauer im Alpenraum klingen aber ab. Mehr als
50 Prozent Sonnenschein wird vom Niederrhein bis zum südlichen Baden-Württemberg
und teils auch im Nordosten erwartet. Im Streifen dazwischen gibt es größere
Stratocumulusfelder.
An der Ostflanke des Hochs ist der Gradient anfangs noch recht kräftig, so dass
es bis in den frühen Nachmittag hinein vereinzelt steife Böen geben kann.
In der kommenden Nacht verlagert sich die Hochachse nach Deutschland respektive
es erstreckt sich eine Hochdruckzone von der östlichen Nordsee bis zu den Alpen.
Dadurch ist vor allem in Achsennähe, also in einem Streifen vom westlichen
Niedersachsen bis nach Südostbayern die Nebelwahrscheinlichkeit erhöht (Mosmix).
Örtlich dürfte der Nebel auch warnwürdig sein.

Freitag... Verlagert sich die Achse des Höhenrückens langsam zum westlichen
Deutschland und die Bodenhochdruckzone erstreckt sich abends von der dänischen
Küste bis nach Tschechien. Damit reißt der Feuchtenachschub von der Nordsee her
ab und zudem wird vor allem in den Westen und Südwesten wärmere Luft advehiert.
Hinzu kommt noch die Erwärmung durch Absinken, sodass dort wieder sommerliche
Höchstwerte bis 27, am Oberrhein sogar bei 28 Grad erreicht werden. Sonst werden
Höchsttemperaturen zwischen 20 und 24 Grad erwartet, an der Küste bleibt es bei
auflandigem Wind mit Werten um 18 Grad kühler.
In der Nacht zum Samstag ist die Nebelgefahr vor allem von Schleswig-Holstein
über Mecklenburg-Vorpommern bis in den Nordosten von Brandenburg am größten.

Samstag... liegt die Achse des Höhenkeils schließlich genau über Deutschland und
verlagert sich - wie gehabt - nur sehr langsam nach Osten, während sich die die
Bodenhochdruckzone auf eine Region von Polen über Ungarn bis nach Norditalien
legt. In der trockenwarmen Süd- bis Südostströmung bilden sich tagsüber kaum
Quellwolken. Entsprechend scheint vielfach andauernd die Sonne. In der durch das
Absinken und durch WLA weiter erwärmten Luftmasse sind im Westen und Südwesten
gebietsweise knapp mehr als 30 Grad zu erwarten. Sonst wird verbreitet ein
Sommertag (Tmax > 25 Grad) erwartet. CAPE steigt zwar im äußersten Westen und
Südwesten an, Gewitter werden aber wegen der hohen Auslösetemperaturen über 34
Grad meist nicht ausgelöst.
Auch der meist südöstliche Wind weht schwach, allenfalls mäßig und ist damit
nicht warnrelevant.
In der Nacht zum Sonntag nähert sich dem Nordwesten eine Kaltfront. Im Vorfeld
der Front werden in der 2. Nachthälfte bei ICON bereits Schauer und einzelne
Gewitter simuliert. ICON ist damit aber das progressivste Modell.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle zeigen recht einheitlich die Entwicklung hin zur sommerlichen
Wetterlage.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden