DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

24-03-2017 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 24.03.2017 um 10.30 UTC



Bis Donnerstag überwiegend Hochdruckeinfluss und tagsüber meist sehr mild, im
Südwesten sogar warm. Dabei wahrscheinlich keine signifikanten Wettergefahren.
Am Freitag im Westen und Nordwesten, ab Samstag auch im Südosten unbeständig.
__________________________________________________________

Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 31.03.2017


Am Montag erstreckt sich eine breite Hochdruckzone vom südlichen Nordmeer über
die Nordsee und Deutschland bis hin zum Balkan. Diese wird gestützt durch ein
abgeschlossenes Höhenhoch über der südlichen Nordsee.
Am Dienstag schwächt sich die Hochdruckzone in ihrem Nordteil und am Balkan ab
und es entsteht eine neue Hochdruckzone, die auch in der Höhe von Südwesteuropa
bis nach Deutschland und zur Ostsee reicht.
Am Mittwoch verstärkt sich der Hochdruckeinfluss bei uns sogar noch etwas, wobei
eine Hochdruckzelle mit rund 1030 hPa sich über Belgien zeigt und ein
abgeschlossenes Höhenhoch mit knapp über 576 gpdm am Nordrand der Alpen.
Am Donnerstag verstärkt sich das Höhenhoch noch etwas und das Bodenhoch wandert
zum östlichen Mitteleuropa.
Am Freitag wandert das Zentrum des Hochs nach Rumänien und das Höhenhoch zieht
zur Adriaküste. Damit steigt mit Windreheung auf Süd die Temperatur in 850 hpa
abgesehen vom Nordosten wieder auf über 5 Grad C. Am Mittwoch und Donnerstag
soll die 850-hPa-Temperatur in den meisten Gebieten vorübergehend auf rund 4
Grad zurückgehen.
In der erweiterten Mittelfrist gehen Kaltfront und Trog durch mit kühlerer Luft,
ehe sich im Verlauf wieder eine Hochzelle durchsetzt. Das ist aber natürlich
noch unsicher.
__________________________________________________________

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die großräumigen synoptischen Basisfelder sehen im neuen lauf vom EZMW ähnlich
aus wie die in den beiden gestrigen Modellläufen.
Am Freitag kommender Woche ist der Hochdruckeinfluss sogar stärker (6 bis 7 hPa
höherer Luftdruck) und der atlantische Tiefausläufer befindet sich über England
und nicht über Benelux wie im alten Lauf. Damit scheint sogar der Samstag
zumindest im Osten noch meist freundlich zu sein (erweiterte Mittelfrist).
__________________________________________________________

Vergleich mit anderen globalen Modellen


GFS und ICON lassen Dienstagabend und in der Nacht zum Mittwoch einen schwachen
Höhentrog ohne große Wetterwirksamkeit durchschwenken. Am Mittwoch und
Donnerstag bringen ICON und GFS schwache schleifende Fronten im äußersten Norden
etwas Regen. Am Freitag dann greift vor allem nach GFS eine gut ausgeprägte
Front von Westen und Nordwesten her auf Deutschland über und überquert bis zum
Abend weite Teile Deutschlands ostwärts (nur der Südosten Bayerns wird noch
ausgespart).
Bei GEM und CMA (China) greift die Front erst am Samstag über (ähnlich wie beim
EZMW), jedoch bleibt in der erweiterten Mittelfrist eine Westlage bestehen und
es entwickelt sich kein neues Hoch bei uns.
__________________________________________________________

Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalyse berechnet heute sowohl für den Zeitraum bis 7 Tage als auch
bis Montag, 3. 4. jeweils nur einen Cluster. Die Prognose scheint also recht
sicher zu sein und so wie im Hauptlauf geschildert abzulaufen. Allerdings
erkennt man im Bodenfeld am Mittwoch im äußersten Norden einen Trog und in der
erweiterten Mittelfrist liegt das neue Bodenhoch am Sonntag über der Biskaya und
am Montag über Südwestfrankreich mit deutlicher Zyklonalität über der Mitte und
im Norden Deutschlands.
In den EPS-Meteogrammen erkennt man aber die Zyklonalität am Mittwoch im Norden
an steigender Regenwahrscheinlichkeit (etwa 30 Prozent der Modellläufe zeigen
Niedrschlag (Norderney) und auch am Donnerstag gibt es noch eine
Rest-Regenwahrscheinlichkeit (von gut 10 Prozent). Insofern sind die Lösungen
von GFS und ICON nicht völlig von der Hand zu weisen. Am Freitag steigt im
Norden und Westen die Regenwahrscheinlichkeit über 50 Prozent. Es ist also doch
wahrscheinlicher, dass am Freitag die Front auf den Westen und Norden
übergreift.
Die Temperaturen sind am Montag nach den EPS-Meteogrammen noch verhalten und
liegen meist zwischen 11 Grad im Norden und 17 Grad im Südwesten.
Ab Dienstag liegen sie meist zwischen 14 Grad im Norden und 19 Grad im Südwesten
(nur an der Küste bei auflandigem Wind Werte um 11 Grad). Am Freitag geht's noch
etwas nach oben mit der Temperatur auf 16 bis 21 Grad. Selbstredend kann man bei
günstigen Bedingungen auch örtlich 1 oder 2 Grad höhere Temperaturen bekommen
als die von EPS anvisierten.
_________________________________________________________

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Die Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen sind nach
CosmoLEPS und EZMW-EPS bis Donnerstag nur gering.
Erst am Freitag kommender Woche nimmt im Westen und Nordwesten die Gefahr von
stürmischen Böen zu.
________________________________________________________

Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle
________________________________________________________


VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden